Spektive werden sowohl von Fotografen als auch von Naturbeobachtern zum Fotografieren verwendet. Das Fotografieren mit einem Spektiv in Kombination mit einer Digitalkamera wird als Digiscoping bezeichnet.

Durch Digiscoping können große Brennweiten erreicht werden
Digiscoping ist eine Technik, bei der Sie eine DSLR-Kamera und ein langes Objektiv verwenden, um Bilder von Objekten zu machen, die für die normale Fotografie zu weit entfernt sind. Sie montieren die Kamera auf ein Stativ und zoomen heraus, um Bilder von weit entfernten Objekten wie Landschaften, Gebäuden, Denkmälern usw. aufzunehmen.
Die Brennweite des Objektivs bestimmt, wie stark das Bild vergrößert wird. Ein 50-mm-Objektiv erzeugt eine 2-fache Vergrößerung, während ein 200-mm-Objektiv eine 10-fache Vergrößerung erzeugt.
Eine typische DSLR-Kamera hat eine Brennweite von 24 mm bis 300 mm, d. h. sie kann eine bis zu 12-fache Vergrößerung erzeugen. Einige Hersteller bieten jedoch spezielle Objektive an, die über diesen Bereich hinausgehen. Canon bietet zum Beispiel ein 500mm f/4L IS II Objektiv und Nikon ein 600mm f/5.6E ED VR Objektiv an. Diese Objektive ermöglichen es dem Fotografen, Bilder mit extrem großen Brennweiten aufzunehmen, ohne ein anderes Kameragehäuse kaufen zu müssen.



Digiscope-Ausrüstung
Wenn Sie Digiskopie betreiben wollen, brauchen Sie die entsprechende Ausrüstung. Dazu gehören ein Spektiv, eine Kamera oder Smartphone und ein Adapter. Ein Adapter verbindet die Kamera mit dem Spektiv und ermöglicht es Ihnen, Fotos zu machen, ohne die Kamera an Ihr Auge halten zu müssen. Schließlich ist eine Kamera erforderlich, um Bilder von der Landschaft oder den Tieren aufzunehmen. Es gibt verschiedene Arten von Kameras, wie Smartphones, kompakte Digitalkameras, DSLRs und spiegellose Kameras. Inzwischen gibt es 2022 für fast alle Smartphones und Kameras passende Adapter online zu kaufen.
Eine einfache und preiswerte Variante sind Adapter, mit denen Sie ein Smartphone am Spektiv befestigen können. Diese Adapter bestehen meist aus einem kleinen Befestigungssockel und einem Klemmring. Das Smartphone wird in den Befestigungssockel gesteckt und dann der Klemmring um das Spektiv herum festgezogen. Die Befestigung ist denkbar einfach und das Spektiv samt Smartphone schnell einsatzbereit.
Professionelle Digiscoper verwenden Spektivoptiken mit großen Objektiven im Bereich von 80 bis 100 Durchmesser. Größere Objektive ermöglichen eine höhere Vergrößerung und Lichteinfall und damit eine bessere Bildqualität, auch bei widrigen Sichtverhältnissen. Spektive dieser Qualität und Größe sind für Amateur-Digiskoper jedoch zu schwer und zu teuer.
BILD zu Amazon
Stattdessen eignen sich leichte Spektive der Klasse 60 bis 65 am besten für das Digiscoping. Sie sind immer noch recht gut und beiten sin gutes Preis-Leistungsverhältnis für den täglichen Gebrauch. Für den Einstieg und um lediglich Fotos für Social Media oder als Beweisfoto zu machen reichen diese Spektive für Digiscoping aus. In Kombination mit einem Smartphone eine sehr gute und günstige Alternative zu teuren Digitalkameras mit schweren Teleobjektiven. Wenn Sie mit einem Spektiv in der Digiskopie gute Ergebnisse erzielen wollen, sollten Sie ein Spektiv eines renommierten Herstellers verwenden. So sind zum Beispiel Hersteller wie:
- Swarovski (Kristallhersteller),
- Nikon (Kamerahersteller),
- Zeiss (Hersteller optischer Linsen),
- Leica (Fotohersteller),
eine sehr gute Wahl.
Was kosten Digiskopie-Adapter?
Die Preisspanne für Digiscoping-Adapter ist sehr unterschiedlich und liegt ungefähr zwischen 30 und 600 Euro. Einige Adapter kosten weniger als 100 Euro, andere wiederum mehrere hundert Euro. Es gibt viele Gründe, warum Sie einen dieser teuren Adapter kaufen möchten. Zum Beispiel können Sie ihn mit sogar mit einer Vollformat-Kamera einsetzen.
Wie bereits erwähnt, gibt es viele verschiedene Arten von Adaptern. Einige sind speziell für Smartphones oder Handys konzipiert. Andere sind für DSLRs oder sogar Spiegelreflexkameras gedacht. Und wieder andere sind für Spektive gedacht. Darüber hinaus gibt es Adapter, mit denen Sie ein Smartphone oder Mobiltelefon direkt am Okular eines Spektivs befestigen können.
Es gibt auch Adapter, die ein Smartphone oder Mobiltelefon mit einer Stativhalterung verbinden. Mit diesen Adaptern können Sie Bilder aufnehmen, ohne dass Sie das Gerät festhalten müssen. Sie ermöglichen auch die Steuerung der Einstellungen des Smartphones oder Mobiltelefons. Dies erleichtert die Anpassung der Fokus- und Belichtungseinstellungen.

Worauf Sie beim Kauf eines Digiskops achten sollten
Um gute Bilder zu erhalten, benötigen Sie ein Spektiv, ein Okular, einen Adapter und eine Digitalkamera. Außerdem benötigen Sie einen Fernauslöser für das Spektiv oder einen Fernauslöser für die Digitalkamera. Da sehr große Entfernungen überbrückt werden, sollten Sie es vermeiden, das Spektiv oder die Kamera direkt von Hand an Ihrem Gerät auszulösen. Kleine Bewegungen, wie das Berühren des Spektivs oder der Kamera, können zu Unschärfen führen.
Stative werden häufig zur Abstützung von Spektiven verwendet, doch können sie Vibrationen verursachen, die die Bildqualität beeinträchtigen. Daher sollte ein hochwertiges Stativ gekauft und verwendet werden. Die Höhe spielt ebenfalls eine Rolle. Je weiter ausgefahren das Stativ ist, desto empfindlicher ist dies für Vibrationen. Bei starkem Sturm oder einer sehr bodennahen Perspektive könnte die Verwendung eines Körnerkissens hilfreich sein.
Welche Spektive taugen zum Digiscoping?
Ein einfaches und preiswertes Spektiv mit einem achromatischen Objektiv erzeugt Bilder mit ausgeprägten Farbsäumen. Sie eignen sich daher nur bedingt für fotografische Anwendungen. Hochwertigere Fluorit-/ED-Objektive finden sich eher in hochwertigen Spektiven. Die beste Bildqualität liefern teure Exemplare wie die von Kowa, Zeis und Swarovsky, die zwischen 2.000 und 4.000 Euro kosten. Für niedrigere Ansprüche sollten günstige Modelle wie das Celestron Regal II 80ED 20-60 x (800 Euro) sehr gut ausreichen.
Welche Kameras sind geeignet?
Vorteil T2 Gewinde am Okular
Spektive mit einem optischen Gewinde (T2s) an den Okularen ermöglichen den Anschluss vieler Kameras und sind somit ideal für die digitale Fotografie. Einen Adapter für diese Art von Gewinde erhalten Sie in jedem Geschäft.
Optische Adaptierung des Spektiv und Smartphones
Teleobjektive sind leistungsstarke Spektive, die eine längere Brennweite als normale Spektive haben. Bei einer Kleinbildkamera beginnen die heutigen Vollformat- oder FX-Sensoren (24 x 36 mm) bei etwa 1.000 Millimetern und können durch den Einsatz eines Teleobjektivs erheblich vergrößert werden. Dies geht einher mit einer reduzierten Lichtstärke des Objektivs und einer geringeren optischen Leistung. Die besten Resultate erzielen Sie beim Einsatz der geringsten Brennweite. Sie müssen auch das Flimmern der Luft berücksichtigen, das sich auf Langstreckenfotos auswirkt.
Veränderung des Bildkreisdurchmessers passend zum Sensor
Beim Digiscoping wird der verfügbare Bildkreis des Spektivs der Größe der Sensoren angepasst. Wenn Ihre Kamera z. B. einen Bildsensor mit den Maßen 24 x 36 mm hat, beträgt der entsprechende Durchmesser des Bildkreises Ihres Objektivs etwa 50 mm. Bei einem so großen Bildkreis kann jedoch nicht mehr die gesamte Szene auf einmal auf den Sensor passen. Kameras schneiden Bilder in der Regel in Rechtecke, bevor sie weiterverarbeitet werden. Dies bedeutet, dass die tatsächliche Auflösung (die Größe der einzelnen Pixel) des resultierenden Bildes größer ist als der angegebene Megapixelwert der Kamera.
Nachteile der Digiskopie:
- Bildstabilisator nicht so gut wie bei einer Kamera
- Bild verwackelt bei großen Zoom schneller
- Geringere Lichtstärke und keine Blende, Einstellung der Aufnahme nur über Verschlusszeit und ISO möglich
- SChwierig in Dämmerung, muss immer längere Belichtungszeit eingestellt werden
- Stativ muss sehr ruhig stehen
- kann nicht so gut mitführen
- passender Adapter für Spektiv und Smartphone oder Kamera notwendig (teilweise auch für Ferngläser erhältlich)
- Wärmeschlieren und Luftverunreinigungen machen das Bild bei großen Brennweiten / Zooms unklar
- im Vergleich zur Kamera kein Autofokus
- sauber Verbinden, ansonsten kommt es zu Vignettierung am Rand (nicht so schlimm, Fokus eh zentral bei der Brennweite)
- Teleobjektive von Digitalkameras sind deutlich lichtstärker
- Flugfotos der Vögel funktionieren natürlich nicht
Vorteile der Digiskopie:
- Einfach und immer erstellbare Belegfotos und Videos
- Eine Kombination weniger zu tragen: Spektiv + Smartphone ersetzt Kamera + Teleobjektiv (600mm+)
- Was ich dabei auch praktisch finde das man alle Bilder auf dem Handy hat und sofort in den sozialen Netzwerken teilen kann
- Die Kombination aus Spektiv und Handy ist erheblich günstiger als eine Kamera + Teleobjektiv
- Die Kombination ist ein Kompromiss, aber ein sehr guter!
- Vorteil Blick von oben ins Okluar (nicht gerade nach hinten): Das Stativ kann niedriger eingestellt werden und ist dadurch stabiler. Fenrer bequemer zu Fotografieren und schönerer Bildaufbau / Winkel
Empfohlene Objektive und Kameras für die Digiskopie
- Vollformat-Sensor: 50mm Brennweite
- ABS-C: 40 mm Brennweite
- MFT-Sensor: 20mm Brennweiter
- Tipp: Schrägeinblick braucht im Tarnzelt weniger Platz
Generell eher geringere Brennweiten sinnvoll. Längere Brennweiten nicht ideal, da diese eher vignetieren und verwackeln.
Durch die Kombination mit einem Spektiv und Stativ sinken die Anforderungen an die Kamerasensoren. Bereits ältere Modelle mit kleinerem Sensor eignen sich für gute Ergebnisse. Dies gilt auch für Smartphones.
Modell: | TS Smartphone SPA-T2 | Novagrade Standard | DA-1 Butterfly | Kite | Kowa | Swarovski |
---|---|---|---|---|---|---|
Preis | 39 € | 180 € | 80 € | 10 € | 59 € | 140 – 180 € |
Eigenschaften | Mit zahlreichen Smartphones verwendbar | Mit zahlreichen Smartphones verwendbar | Mit zahlreichen Smartphones verwendbar | praktischer Klemmadapter samt Stativanschluss, geeignet für Digiscoping Adapter | Mit zahlreichen Smartphones verwendbar | iPhones |
Einschätzung | gut | gut und teuer | befriedigend | Gute Idee, wenn man bereits einen universellen Digiscoping Adapter besitzt | gut und preiswert | sehr gut, aber teuer, leider nur für iPhones |