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Wie schnell kann ein Feldhase laufen?

    Der Feldhase hat lange Hinterbeine (Hinterläufe genannt). Das ist der Grund, warum Hasen „hoppeln“. Auch wenn seine Fortbewegungstechnik unbeholfen erscheinen mag, ist er auf dem freien Feld ein unglaublicher Sprinter und Springer. Die Sprungweite von Feldhasen beträgt drei Meter in der Horizontalen und zwei Meter in der Vertikalen! Ihre Praxis des Haken schlagen oder plötzlichen Richtungswechsels ist bei der Flucht äußerst hilfreich und mach den Feldhasen zu einem schwer zu fangenden Tier. Feldhasen können beim Laufen eine Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern erreichen – schneller als viele andere Tiere.

    Wiener Biologen vermuten, dass mehrfach ungesättigte Fettsäuren für die außergewöhnlichen Sprintfähigkeiten dieses Tieres verantwortlich sein könnten.

    Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Muskulatur von Hasen aus ungewöhnlich vielen molekularen „Störfaktoren“ besteht. Thomas Ruf und seine Kollegen von der Veterinärmedizinischen Universität Wien ermittelten, dass die Membranen in den Muskelzellen von Feldhasen bis zu 66 Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Diese Zahl übertrifft jene, die bei anderen Säugetieren gemessen wurde, betrifft aber nur die Skelettmuskulatur der flinkfüßigen Hasen. Andere Gewebe weisen geringere Mengen auf. [

    Ungesättigte Fettsäuremoleküle stören die Zellmembranen mit einem oder mehreren „Knickstellen“. Dies ist vor allem bei kalten Temperaturen von Vorteil, da die Fettmembran in einem fast flüssigen Zustand gehalten wird und somit funktionstüchtig ist. Deshalb weisen Gewebe, die im Winter entnommen wurden, in der Regel eine höhere Konzentration an ungesättigten Fettsäuren auf als solche, die im Sommer gewonnen wurden. Ruf und sein Team untersuchen nun, ob die Muskeln von braunen Kaninchen aufgrund dieses Phänomens besonders gut funktionieren, und sie fragen sich, ob die speziell entwickelten Moleküle auch bei anderen Tieren eingesetzt werden können, die auf Geschwindigkeit setzen.

    Feldhase: Steckbrief

    • Name: Feldhase
    • Wissenschaftliche Bezeichnung: Lepus europaeus
    • Größe: 50-57 cm
    • Gewicht: bis zu 8 kg
    • Geschwindigkeit: bis zu 80 km/h
    • Lebenserwartung: circa zwölf Jahre
    • Ernährung: Pflanzenfresser, Nahrungsaufnahme bestehend aus Getreide, Knollen, Kraut, Gräsern und Kräutern.
    • Verbreitung: Amerika, Neuseeland, Australien, Europa

    Feldhase: Artbeschreibung

    Der Lepus europaeus, auch bekannt als Feldhase oder einfach Hase, ist eine Säugetierart aus der Familie der Hasenartigen (Leporidae). Diese Art lebt sowohl in offenen als auch in halboffenen Lebensräumen. Der Feldhase hat ein großes natürliches Verbreitungsgebiet, das sich über die südwestliche Paläarktis erstreckt; aufgrund zahlreicher absichtlicher und versehentlicher Freisetzungen ist das Tier heute jedoch auf praktisch allen Kontinenten zu finden. In vielen Teilen Europas nimmt die Population des Feldhasen aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft rapide ab. In den Jahren 2001 und 2015 wurde der Feldhase von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild zum Tier des Jahres ernannt[Tier des Jahres 2015].

    Carl von Linné stellte die Gattung Lepus auf, und Peter Simon Pallas klassifizierte 1778 den Feldhasen als eigene Art innerhalb dieser Gattung. [2] Nach einer sorgfältigen Bewertung wurde der Artstatus der drei Arten festgelegt. Dennoch deuten molekularbiologische Erkenntnisse darauf hin, dass es zu Kreuzungen zwischen Feldhase und Kaphase sowie anderen Arten aus Nordafrika kommt, die eine einzige Art oder einen sehr eng verwandten Artenkomplex bilden, bei dem ein Gentransfer aufgrund der geografischen Diversifizierung nur sehr selten stattfindet. Nach mehreren Analysen wurde der Artstatus der drei Arten etabliert, molekularbiologische Arbeiten legen jedoch teilweise eine erneute Zusammenfassung von Feldhase und Kaphase sowie weiteren Arten in Nordafrika zu einer Art oder einen sehr nahe verwandten Artenkomplex nahe, bei dem es vor allem aufgrund der geografischen Trennung kaum zu einem Genfluss kommt. Obwohl die genetischen Unterschiede zwischen den beiden Arten gering sind, gibt es immer noch Diskussionen über ihre Unterscheidung. Daher werden der Feldhase und der Kaphase vorerst als unterschiedliche Arten betrachtet, aber es sind weitere Beweise erforderlich, um dies zu bestätigen.

    Ein Feldhase am frühen Morgen im Bratental auf einem Feldweg.

    Unterschiedliche Auffassungen führen zu einer unterschiedlichen Anzahl von Unterarten, die innerhalb der Art klassifiziert werden. Die Klassifizierung erfolgt in der Regel anhand der Körpergröße und der Fellfarbe, obwohl in Studien aus Russland argumentiert wurde, dass es sich dabei lediglich um Variationen klinischer Merkmale handelt, so dass sie nicht als Unterarten eingestuft werden. Es gibt immer noch viele Unsicherheiten, aber die Nominatform mit ihrer aktuellen Systematik kategorisiert 16 Unterarten.: 

    • Lepus europaeus europaeus Pallas, 1778: Nominatform, hauptsächlich in Westeuropa
    • L. e. connori Robinson wurde 1918 im Nordwesten des Iran gefunden
    • L. e. creticus Barrett-Hamilton, 1903 wurde auf der Insel Kreta gefunden
    • L. e. caspicus Hemprich und Ehrenberg, 1832 ist in der unteren Wolgaregion, in Kalmykien und im westlichen Kasachstan beheimatet
    • L.e. cyprius Barrett-Hamilton wurde erstmals 1903 auf Zypern entdeckt
    • L.E. transsylvanicus Matschie, 1901, in ganz Ost- und Südosteuropa
    • Im Jahr 1905 fand man Satunin L. e. cyrensis erstmals in Gebieten wie Aserbaidschan
    • L. e. hybridus Desmarest (1822) zuerst im Baltikum, in Weißrussland, in der Ukraine und in Finnland, und die Art breitete sich allmählich in West- und Zentralrussland aus
    • Die Art L. e. judeae wurde in Palästina gefunden (Gray, 1867)
    • In den Karpaten kommt L. e. karpathorum Hilzheimer, 1906 vor
    • L. e. medius Nilsson, entdeckt 1820 in Dänemark
    • L. e. occidentalis de Winton, 1898 ist in Großbritannien entdeckt worden
    • L. e. syriacus Hemprich und Ehrenberg, 1832, Ursprungsort ist Syrie
    • L. e. parnassius Miller, 1903 sind in Mittelgriechenland gefunden.
    • L. e. rhodius Festa, 1914: Herkunft von Rhodos
    • L. e. ponticus Ognec, 1929 wurde in den Küstenregionen Russlands am Schwarzen Meer beobachtet.

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